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Kommentar zur aktuellen Migrationspolitik


Als Vorsitzende des Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales möchte ich kurz zur aktuellen Situation, besonders in Bezug auf die Migrationspolitik, eine Stellungnahme abgeben.

Die letzten Wochen haben unsere Gesellschaft stark gefordert. Die Attentate in Magdeburg, Aschaffenburg und München heizen die Diskussion um die Zugewanderten an und wir laufen Gefahr zu pauschalisieren. Ich will hier auf keinen Fall Position für die Attentäter ergreifen. Ihr Handeln ist verabscheuungswürdig und grausam und übersteigt meine persönliche Vorstellungskraft. Die Opfer zufällig gewählte Personen, die sich morgens von Familien und Freunden verabschiedet haben und abends nicht zurückkehrten, oder nie wieder zurückkehren. Die Verletzung oder Tötung eines geliebten Menschen ist entsetzlich und dasHandeln unentschuldbar. Die Taten müssen mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden!

Grund meines Kommentars ist unsere Willkommenskultur. Hier in Holzwickede können wir uns darauf verlassen, dass Flüchtlinge empfangen und begleitet werden. Seit vielen Jahren fühle ich mich der Flüchtlingsinitiative verbunden. Durch Mensnchen wie z.B. Roswitha Göbel-Wiemers und Friedhelm Nusch, stellvertretend für alle ehrenamtlich Engagierten, wird Integration ermöglicht. Seitdem es die Kooperation mit der Caritas gibt, ist auch der bürokratische Aufwand händelbar. Im Zusammenwirken von Verwaltung, Flüchtlingshilfe, Caritas, Kirche und Ehrenamt ist ein respektvolles Willkommen und Miteinander gelungen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, vor Krieg, Zerstörung und Verfolgung flüchteten. Sie kommen mit ihren Kindern, um Schutz und Sicherheit zu finden. Was nehmen diese Familien in Kauf für ein friedliches, sicheres Leben? Wie verzweifelt mussten sie um ihr Leben und das ihrer Angehörigen bangen, um all die Gefahren und Verluste, die mit der Flucht verbunden waren, auf sich zu nehmen?
Diese belastenden Erfahrungen tragen sie unsichtbar in ihrem Gepäck und sind zum Teil hoch traumatisiert. Mit wem können sie darüber sprechen, wer kann sie verstehen, woher die Worte nehmen, dies alles zur Sprache zu bringen. Wie einsam und verlassen müssen sie sich fühlen? Viele von ihnen verdrängen wahrscheinlich das Erlebte und versuchen zu funktionieren. Die Für-“sorge“, die sie benötigen, findet nur unzureichend statt, weil auf allen Ebenen Helfende fehlen. Die vielen Menschen, die auf der Flucht ertranken, in der Wüste verdursteten oder in Folterlagern in Libyen schreckliche ertragen mussten, wissen wir nicht…

Wie dankbar müssen wir hier sein, dass wir in Frieden und Freiheit leben dürfen? Durch die aktuelle politische Diskussion über Krieg, Inflation, Wirtschafts- und Flüchtlingskrise, werden neue Ängste geschürt. Eingebürgerte Syrer sind verzweifelt, haben Angst um ihre Familien und werden angefeindet. Bekommt ein Flüchtling hier Unterstützung, habe ich deswegen nicht weniger! Wir leben hier im „christlichen Abendland“. Das bedeutet für mich Nächstenliebe, Menschenwürde, respektvolles, soziales und demokratisches Handeln.

Als Vorsitzende fühle ich mich auch besonders unserer Jugend verpflichtet. Mit Ortsjugendring, Zukunftsparlament in Zusammenarbeit mit dem Treffpunkt Villa, haben wir eine Möglichkeit geschaffen, unseren Kindern und Jugendlichen gerade diese Werte zu vermitteln.
Daher ist mein größter Wunsch: Wählen Sie am Sonntag demokratisch und seien Sie sich ihrer Verantwortung auch gegenüber der nachfolgenden Generationen bewusst. Nie war eine Wahl so wichtig! Hier ist kein Platz für Rechtsextremismus, Nationalsozialismus, „Remigration“ und antieuropäisches Gedankengut!

Stefanie Meier
Ausschussvorsitzende des Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales

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Kommentare: 1
  • #1

    Matthias Büscher (Freitag, 21 Februar 2025 11:12)

    Liebe Steffi,
    ganz herzlichen Dank für diese sehr wichtigen und richtigen Ausführungen!

    Hab dich lieb Schwesterchen